Funktionsweise Ziegelofen (System Hoffmann)

 

  

Ein Ringofen besteht aus Brennkammern, Schürebene und Schlot.

Die Brennkammern bilden miteinander den Brennkanal.

 

 

 

Jede der Kammern hat eine Öffnung ins Freie, eine Verbindung zum Kamin (Fuchs) und mehrere Schürlöcher im Deckengewölbe.

 

 

 

 Am Boden der Brennkammer gibt es Verbindungen zum Kamin. Diese werden „Fuchs“ genannt.

 

 

 

 

 

 

Brennkammer mit Verbindungen zum Kamin

 

 

 

 

 

 

 

Prinzip des Ringofens:

 

 

 

Die Brennkammern sind rund um den gemeinsamen Kamin angeordnet. Durch die ovale Form wird die Restwärme länger genützt. 

 Das Feuer wandert von einer Kammer zur nächsten. Durch eine geschickte Steuerung des Luftzuges im Ofen wird die eingesetzte Wärme mehrfach genutzt.

 

 

Luftführung:

 

Während des Betriebes sind fast alle Kammern des Ofens mit Ziegeln beschickt. Bis auf einige Kammern in der Abkühlzone sind alle befüllten Kammern zugemauert. In zwei Kammern brennt das Feuer mit der erforderlichen Temperatur von etwa 1100 bis 1200 Grad.

 

 

Die Zuluft für das Feuer strömt durch die unvermauerten Kammeröffnungen in den Brennkanal. Bevor sie das Feuer erreicht, erwärmt sich die Luft an den bereits gebrannten Ziegeln und kühlt diese gleichzeitig ab.

 

 

Die Rauchgase entweichen nicht gleich im Hauptfeuer durch den „Fuchs“ der Brennkammer. Sie werden über die frisch eingestapelten Rohlinge geführt und wärmen diese vor. Erst durch den Fuchs der letzten Kammer, die mit einer Papierwand (Papierschieber) von der nächsten Kammer abgetrennt ist, strömen die Rauchgase zum Schornstein. Dieser erzeugt durch seine Höhe den erforderlichen Zug. Der Gänserndorfer Schlot war 30m hoch.

Die Befeuerung des Ringofens erfolgt von der Schürebene aus. Der „Brenner“ schüttet regelmäßig Kohle in die Schürlöcher der gerade befeuerten Kammer.

 

Dies war keine ungefährliche Arbeit, da aus den Schürlöchern extreme Hitze aufsteigen konnte.

Es wurde daher versucht nicht direkt, sondern mit einer Vorrichtung die Befeuerung sicherzustellen.

 

 

Schürloch in Betrieb                   

 

 

 

                                           

Schürloch (Gänserndorf) heute

 

 

 

 

Das Hauptfeuer wandert täglich um etwa eine Kammer weiter. Dies geschieht, indem in die nächsten Schürlöcher der nächsten Kammer Kohle gefüllt wird. Die Bezeichnung dieser Personen, die diese Arbeit verrichteten, nannte man „Brenner“. Danach verschließt man den bisher offenen „Fuchs“ Rauchabzug und öffnet den Rauchabzug der nächsten Kammer.

 

 

Durch die hohe Temperatur der Rauchgase entzündet sich die eingefüllte Kohle. Der Papierschieber vor der Kammer mit dem nun geöffneten Rauchabzug verbrennt.

 

Es dauert etwa zwei Wochen, bis das Feuer einmal den gesamten Brennkanal durchwandert.

 

Nach der Abkühlphase werden die Ziegel aus dem Ringofen ausgekarrt.